Über die Jahre ist Stahl immer reiner geworden – ein besseres Know-how in der Verfahrenstechnik macht es möglich. Schmelztechniken wie z.B. die Vakuumentgasung, das Vakuumschmelzen und Elektroschmelzverfahren haben zu deutlichen Fortschritten geführt.
Je weniger Fremdpartikel im Werkstoff vorhanden sind, desto höher die Reinheit. Typische Verunreinigungen im Stahl sind Silizium, Aluminium und Schwefel, welche durch die Verbindung mit Sauerstoff Oxide bilden. Die Ermüdungslebensdauer eines Wälzlagers hängt von der Art und Menge dieser Einschlüsse ab. Die Gesamtmenge der Oxideinschlüsse hängt daher stark mit dem Kontakt des Stahls während des Schmelzprozesses mit Sauerstoff zusammen. Daher kommt beim Gießprozess das sogenannte „bottom pouring“ zum Einsatz. Der Sauerstoffanteil im Stahl gilt dadurch als vergleichbarer Parameter für die Reinheit im Stahl. Manche Wälzlagerhersteller geben diesen in ppm (also parts per million) an. Hochreiner Wälzlagerstahl erreicht hierbei Werte von < 7 ppm, also weniger als 0,000007% Sauerstoffanteil im Stahl.
Die Messung dieser nichtmetallischen Einschlüsse kann auf verschiedenste Weisen durchgeführt werden und ist in internationalen Normen (JIS G0555, ASTM E45, EN 10247) festgehalten. Bei der einfachsten, nämlich der mikroskopischen Analyse, wird die Materialprobe geschliffen und vorbereitet, sodass eine Teilfläche (bspw. 100 mm²) mikroskopisch untersucht werden kann. Findling Wälzlager prüft diese Angaben im Rahmen der kontinuierlichen Lieferantenüberwachung anhand der Materialzertifikate und durch eigene Materialprüfungen. Für die Einhaltung der Fertigungsvorgaben verfügt Findling über ein gut ausgestattetes Qualitätslabor.