Axiallager
Axiallager nehmen Kräfte in Wellenrichtung auf. Je nach Bauart können diese von einer oder beiden Seiten auftreten. Im Verhältnis zum Radialkugellager ist der Druckwinkel bei einem Axiallager auf 90° vergrößert, so dass ausschließlich Axiallasten auftreten. Der Unterschied bei diesem Lager besteht darin, dass alle Wälzkörper gleichmäßig tragen.
Als Wälzkörper stehen Kugeln (Axial-Rillenkugellager, Axial-Schrägkugellager), Rollen (Axial-Zylinderrollenlager) oder Nadeln (Axial-Nadellager) zur Verfügung. Axiallager werden entweder in Ringform oder für größere Lasten in Scheibenform ausgeführt. Werden Rollen als Wälzkörper benötigt, sind die zulässigen Drehzahlen begrenzt.
Axiallager eignen sich konstruktiv bedingt nur für geringe Drehzahlen mit niedrigen Fliehkräften, erreichen aber sehr hohe Steifigkeiten.
Die Gruppe der Axiallager unterteilt sich anhand des verwendeten Wälzkörpers in weitere Untergruppen:
- Axial-Rillenkugellager mit starren, nicht selbsthaltenden Rillenlagern und scheibenförmigen Laufbahnkörpern
- Axial-Zylinderrollenlager für große Axialkräfte und Stoßbelastungen
- Axial-Pendelrollenlager, die auch begrenzte Radialkräfte aufnehmen
- Axial-Nadellager für steife Lagerungen bei kleinem Platzbedarf
- Kombinierte Radial-/Axiallager im Sinne einer integrierten Baugruppe
Belastbarkeit und Drehzahl
Bei niedrigen bis mittleren rein axialen Belastungen eignen sich Axial-Rillenkuegllager, aber auch das Vierpunktlager. Ist die Kraft beidseitig wirkend, können die Baureihen 521-522-523 oder die Schwerlastreihe 542-543 verwendet werden. Das Vierpunktlager kann zudem Momente und radiale Lasten aufnehmen. Für höhere Drehzahlen eignen sich Axial-Schrägkugellager.
Bei mittleren bis hohen Axiallasten eignen sich Rollen und Nadeln als Wälzkörper. Entsprechend spricht man von Axial-Zylinderrollen, Axial-Pendelrollen und Axial-Nadellager.
Wälzlagertechnik von Findling
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